• technik
    technik

Grundlagen

Absorber
Das Herzstück eines Sonnenkollektors ist der Absorber. Er nimmt die auftreffende Solarstrahlung auf und wandelt sie in Wärme um. Er besteht aus schwarz beschichteten Blechen, aus gut wärmeleitenden Materialien wie Aluminium oder Kupfer. Die gewonnene Wärme wird an einen Wärmeträger weitergegeben. Gute Absorber wandeln über 90 % der Sonnenstrahlung in Wärme um.

Anlagenaufwandszahl
Sie beschreibt die energetische Effizienz des gesamten Anlagensystems über Aufwandszahlen. Die Aufwandszahl stellt das Verhältnis von Aufwand zu Nutzen (eingesetzter Brennstoff zu abgegebener Wärmeleistung) dar. Je kleiner die Zahl ist, umso effizienter ist die Anlage. Die Aufwandszahl schließt auch die anteilige Nutzung erneuerbarer Energien ein. Deshalb kann dieser Wert auch kleiner als 1,0 sein. Bei Wohngebäuden ist in der Anlagenaufwandszahl auch die Bereitstellung einer normierten Warmwassermenge berücksichtigt. Die Anlagenaufwandszahl hat nur für die Gebäudeausführung Gültigkeit, für die sie berechnet wurde.

Ausnutzungsgrad
Der Ausnutzungsgrad kennzeichnet das Verhältnis der über die Monate einfließenden Wärmegewinne und der Nutzbarkeit dieser Wärme. Im Sommer bewegt sich die Nutzbarkeit gegen Null, die solarpassive Gewinnung (transparente Flächen) und die inneren Wärmegewinne (Lampen, E-Geräte, Abwärme von Personen) können nicht genutzt werden. Im Winter ist der Nutzungsgrad höher. Besonders wertvoll ist die passive Wärmenutzung auch in der Übergangszeit. Bei Passivhäusern tragen die Wärmegewinne dazu bei, dass keine zusätzliche Heizung notwendig ist.

Beheizte Wohnfläche
Die Wohnfläche kann nach § 44 Abs. 1 der für den preisgebundenen Wohnraum geltenden II. Berechnungsverordnung ermittelt werden. Sie bezieht nur die wirklich innerhalb der Wohnung genutzten Flächen ein und ist in der Regel kleiner als die nach physikalischen Gesichtspunkten ausgerechnete Gebäudenutzfläche im Sinne der Energieeinsparverordnung.

Beheiztes Gebäudevolumen (Ve)
Das beheizte Gebäudevolumen (Ve) ist das an Hand von Außenmaßen ermittelte, von der wärmeübertragenden Umfassungs- oder Hüllfläche eines Gebäudes umschlossene Volumen. Dieses Volumen schließt mindestens alle Räume eines Gebäudes ein, die direkt oder indirekt durch Raumverbund bestimmungsgemäß beheizt werden. Es kann deshalb das gesamte Gebäude oder aber nur die entsprechenden beheizten Bereiche einbeziehen.

Bezugsflächen und Rauminhalte (geometrische Angaben)
Die Gebäudenutzfläche (AN) beschreibt die im beheizten Gebäudevolumen zur Verfügung stehende nutzbare Fläche. Sie wird aus dem beheizten Gebäudevolumen unter Berücksichtigung einer üblichen Raumhöhe im Wohnungsbau abzüglich der von Innen- und Außenbauteilen beanspruchten Fläche auf Grund einer Vorgabe in der Energieeinsparverordnung ermittelt. Sie ist in der Regel größer als die Wohnfläche, da z.B. auch indirekt beheizte Flure und Treppenhäuser einbezogen werden.

BHKW - Blockheizkraftwerk
Ein BHKW ist ein Heizkraftwerk, das nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung arbeitet, das heißt, es wird immer Strom und Wärme gleichzeitig produziert. Dabei wird die bei der Stromerzeugung anfallende Abwärme zu Heizzwecken genutzt. Im Vergleich zu einem herkömmlichen Mischbetrieb aus lokaler Heizung und zentraler Stromversorgung durch ein Energieversorgungsunternehmen, wird bei einem BHKW ein deutlich höherer Wirkungsgrad erreicht. Da die Energie direkt am Ort des Verbrauchs produziert wird, entfallen Leitungsverluste durch Strom- oder Fernwärmeleitungen. So kann ein Gesamtwirkungsgrad von über 90% erreicht werden.

Blower - Door - Test
Der Blower-Door-Test ist ein Drucktest durch den die Luftdichtheit eines Gebäudes kontrolliert werden kann. Bei dem Test wird die verbleibende Gesamtleckage gemessen. Noch bestehende Undichtheiten können aufgespürt und nachgedichtet werden. Nähere Informationen unter Blower-Door-Messung.

Brennstoffzelle
Die Brennstoffzelle ist eine Anlage zur Erzeugung von Strom und Wärme, in der mit einem hohen Wirkungsgrad chemisch gespeicherte Energie direkt in elektrische Energie umgewandelt wird. Dies geschieht im Rahmen einer kontrollierten Reaktion von Wasserstoff mit Sauerstoff, das Endprodukt ist Wasser(dampf).

Brennwertkessel
So genannte Brennwertkessel sind technisch optimierte Heizkessel. Sie nutzen die im Brennstoff enthaltene Energie besonders effizient. Durch Abkühlung der Abgase wird die enthaltene Kondensationswärme zusätzlich gewonnen. Der Brennwerteffekt ist bei Erdgas am Größten. Die Rücklauftemperatur sollte sehr gering sein.

Diffuse Strahlung
Solarstrahlung, die uns aus allen Richtungen - nach Streuung des Sonnenlichts an Wolken, Nebel, Bergen, Gebäuden etc. - erreicht.

Direkte Strahlung
Solarstrahlung, die direkt von der Sonne auf den Kollektor trifft. Sie ist intensiver als die diffuse Strahlung; übers Jahr trifft jedoch etwa gleich viel diffuse wie direkte Strahlung auf den Kollektor.

Endenergiebedarf
Energiemenge, die zur Deckung des Jahres-Heizwärmebedarfs und des Trinkwasserwärmebedarfs (Bedarf und Aufwand der Anlagentechnik) benötigt wird, ermittelt an der Systemgrenze des betrachteten Gebäudes.

Energiebedarf
Energiemenge, die unter genormten Bedingungen (z.B. mittlere Klimadaten, definiertes Nutzerverhalten, zu erreichende Innentemperatur, angenommene innere Wärmequellen) für Beheizung, Lüftung und Warmwasserbereitung (nur Wohngebäude) zu erwarten ist. Diese Größe dient der ingenieurmäßigen Auslegung des baulichen Wärmeschutzes von Gebäuden und ihrer technischen Anlagen für Heizung, Lüftung, Warmwasserbereitung und Kühlung sowie dem Vergleich der energetischen Qualität von Gebäuden. Der tatsächliche Verbrauch weicht in der Regel wegen den realen Bedingungen vor Ort (z.B. örtliche Klimabedingungen, abweichendes Nutzerverhalten) vom berechneten Bedarf ab.

Erdreichwärmetauscher
Um die Effizienz der Wärmerückgewinnung der Lüftungsanlage mit Wärmetauscher zu erhöhen, sollte im Passivhaus zusätzlich ein Erdreichwärmeüberträger bzw. Erdreichwärmetauscher eingesetzt werden. Die für die Lüftungsanlage benötigte Außenluft wird durch den Erdreich-Luft-Wärmetauscher geführt. Da die Erdreichtemperatur in ca. 1 m Tiefe im Winter die Frostgrenze nicht unterschreitet und im Sommer zwischen 10°C und 20°C bleibt, kann die Temperaturdifferenz zwischen Erdreich und Außenluft sehr wirtschaftlich zur Vorwärmung bzw. Vorkühlung der Außenluft genutzt werden.

Erneuerbare Energie Gesetz (EEG)
Das "Gesetz für den Vorrang Erneuerbarer Energien" regelt die Einspeisvergütung für Strom aus erneuerbaren Energien. Es sieht fixe Vergütungen vor, die von 7,67 Cent pro Kilowattstunde (kWh) für Strom aus Wasserkraft bis zu mindestens 45,7 Cent pro kWh für Solarstrom reichen. Das EEG soll dazu beizutragen, den Anteil Erneuerbarer Energien an der Stromversorgung bis zum Jahr 2010 auf mindestens 12,5 Prozent und bis zum Jahr 2020 auf mindestens 20 Prozent zu erhöhen.

Fossile Brennstoffe
Bodenschätze wie Öl, Kohle und Gas, die im Verlauf von Jahrmillionen aus Biomasse entstanden sind. Die Verbrennung von fossilen Brennstoffen ist mit zahlreichen Umweltbelastungen verbunden. Fossile Energieträger sind endlich. Von allen fossilen Brennstoffen ist Erdgas am umweltverträglichsten.

Gesamtenergiedurchlassgrad
Der g-Wert ist ein Kennwert für den Gesamtenergiedurchlassgrad der Sonnenstrahlung, sowohl für kurzwellige als auch für langwellige Strahlung durch eine transparente Fläche (Verglasung). Hierzu zählen auch sekundäre Wärmegewinne durch das Aufheizen der Scheiben infolge Strahlungsabsorption. Der g-Wert einer massiven Wand ist Null.

Globalstrahlung
Die Globalstrahlung setzt sich aus direkter und indirekter (diffuser) Sonnenstrahlung zusammen.

Heizwärmebedarf
In Abhängigkeit vom Wetter und den Nutzungsbedingungen des Gebäudes vom Heizsystem abzugebende Wärme, die sich aus den Transmissions- und Lüftungswärmeverlusten und den inneren Wärme- und Solargewinnen ergibt (Bedarf). Wärme, die den beheizten Räumen zugeführt werden muss, um die innere Solltemperatur zu halten.

Heizenergieverbrauch
Der Heizenergieverbrauch ist der Energieverbrauch eines Heizsystems unter Berücksichtigung aller Verluste zur Bereitstellung (Verbrauch).

Heizperiode
Ist der Zeitraum, bei dem die Räume eines Gebäudes mit zusätzlicher Heizenergie versorgt werden müssen, um ein behagliches Klima zu erzeugen. Bei Passivhäusern beträgt die Heizperiode nur etwa 3 bis 4 Monate pro Jahr, während bei Bauten im Altbestand nur etwa 1 bis max. 3 heizungsfreie Monate pro Jahr vorherrschen.

Hilfsenergie
Energie (Strom), die nicht zur unmittelbaren Deckung des Heizenergiebedarfs bzw. der Trinkwassererwärmung eingesetzt wird (z.B. Energie für den Antrieb von Systemkomponenten, Umwälzpumpen, Regelungen etc., sowie Energie für die Rohrbegleitheizung bei der Trinkwassererwärmung.

Hüllfläche
Die (Gebäude-)Hüllfläche ist die äußere Systemgrenze eines Gebäudes, die das wärmegedämmte Gebäudevolumen umschließt. Die Hüllfläche sollte im Verhältnis zum Gebäudevolumen gering sein. (A/V-Verhältnis klein) A=Hüllfläche; V=Gebäudevolumen

Jahres-Primärenergiebedarf
Jährliche Energiemenge, die zusätzlich zum Energieinhalt des Brennstoffes und der Hilfsenergien für die Anlagentechnik mit Hilfe der für die jeweiligen Energieträger geltenden Primärenergiefaktoren auch die Energiemenge einbezieht, die für Gewinnung, Umwandlung und Verteilung der jeweils eingesetzten Brennstoffe (vorgelagerte Prozessketten außerhalb des Gebäudes) erforderlich ist. Die Primärenergie kann auch als Beurteilungsgröße für ökologische Kriterien, wie z.B. CO2-Emission, herangezogen werden, weil damit der gesamte Energieaufwand für die Gebäudebeheizung mit einbezogen wird. Der Jahres-Primärenergiebedarf ist die Hauptanforderung der Energieeinsparverordnung.

KfW40 - Energiesparhaus
Ein KfW40-Haus ist ein Wohngebäude, das durch ein zinsverbilligtes Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gefördert werden kann. Voraussetzung für eine Förderung ist, dass der Jahres-Primärenergiebedarf Qp" nicht mehr als 40 kWh je m² Gebäudenutzfläche beträgt. Gleichzeitig muss der spezifische Transmissionswärmeverlust HT´ immer mindestens 45% unter dem in der EnEV 2007 (Anhang 1, Tabelle 1) angegebenen Höchstwert liegen.

KfW60 - Energiesparhaus
Ein KfW60-Haus ist ein Wohngebäude, das durch ein zinsverbilligtes Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gefördert werden kann. Voraussetzung für eine Förderung ist, dass der Jahres-Primärenergiebedarf Qp" nicht mehr als 60 kWh je m² Gebäudenutzfläche beträgt. Gleichzeitig muss der spezifische Transmissionswärmeverlust HT´ immer mindestens 30% unter dem in der EnEV 2007 (Anhang 1, Tabelle 1) angegebenen Höchstwert liegen.

Kohlendioxid
Das Gas Kohlendioxid (CO2) ist ein Verbrennungsprodukt aller kohlenstoffhaltigen Brennstoffe, insbesondere der fossilen Energieträger Erdgas, Erdöl und Kohle. Kohlendioxid ist Hauptverursacher des Treibhauseffektes (siehe auch Treibhauseffekt).

Komfort - Lüftungsanlage
Im Passivhaus sorgt eine Komfort-Lüftungsanlage für ausreichend Luftwechsel und damit für eine spürbar bessere Luftqualität. Durch den regelmäßigen Luftwechsel und den Einsatz geeigneter Filter können Pollen, Staub und Schadstoffe abtransportiert werden. Die frische Luft strömt in die Wohn-, Ess-, Kinder-, Schlaf- und Arbeitszimmer ein, aus dem Bad, der Küche und dem WC wird die verbrauchte Luft abgesaugt. Die Lüftungsanlage kann nur mit einer hocheffizienten Wärmerückgewinnung funktionieren. Nähere Informationen unter Lüftungsanlage.

Kraft-Wärme Kopplung
Bei der Kraft-Wärme Kopplung wird elektrische Energie und Nutzwärme in einem Prozess erzeugt.

Legionellen
Sind Bakterien, die bei unsachgemäß geplanten oder installierten Warmwassersystemen das Trinkwasser verunreinigen können. Eine Gefährdung durch Legionellen geht von einer fachgerecht installierten Solarwärmeanlage nicht aus.

Luftdichtheit
Im Allgemeinen spricht man von Gebäudedichtheit. Besonders effiziente Gebäude, wie Passivhäuser, müssen einen hohen Luftdichtheitsbeiwert (nx) haben, da sonst unkontrollierte Luftströmungen zu hohen Lüftungswärmeverlusten führen. Einerseits kann so kein hoher Wärmerückgewinn über die Lüftungsanlage erzielt werden, andererseits wird die Behaglichkeit (Zugerscheinungen, trockene Luft, Schallübertragung durch Leckagen) stark eingeschränkt. So genannte Leckagen können darüber hinaus auch zu Bauschäden (Schimmelpilz infolge tiefer Oberflächentemperaturen an der Innenseite der Außenwände) führen. Die Luftdichtheit wird mit dem "Blower-Door-Luftdichtheitstest" überprüft.

Luftwechsel
Der Luftwechsel "n" gibt an, wie oft das vorhandene Luftvolumen eines Raumes in der Stunde ausgetauscht wird. Ohne weitere Spezifizierung wird hiermit im Allgemeinen der Außenluftwechsel bezeichnet.

Nachtauskühlung
Die freie Nachtauskühlung beschreibt ein Lüftungskonzept, welches die nächtliche kühle Außenluft in den Sommermonaten dazu nutzt, Bauteile mit großer Wärmespeicherfähigkeit auszukühlen, um sie am Tage als "Wärmepuffer" nutzen zu können (night flushing).

Niedrigenergiehaus
Der Begriff Niedrigenergiehaus ist rechtlich gesehen nicht eindeutig definiert. Es gibt Richtwerte nach denen z.B. ein Einfamilienhaus einen Heizwärmebedarf von unter 70 kWh pro Quadratmeter Wohnfläche und Jahr haben soll. Der Begriff "Niedrigenergiehaus" stammt noch aus einer Zeit, in der diese Bauweise vom Energiebedarf deutlich unter dem Durchschnitt lag. Mittlerweile ist das Niedrigenergiehaus nach den Anforderungen der Energieeinsparverordnung Standard.

Nullenergiehaus
Als Nullenergiehaus wird ein Gebäude bezeichnet, das rechnerisch in der Jahresbilanz keine externe Energie (Elektrizität, Gas, Öl etc.) bezieht. Die benötigte Energie für Heizung, Warmwasser etc. wird im bzw. am Haus selbst erzeugt, meist durch Solaranlagen.

Nutzenergiebedarf
Energie, die vom Heizsystem unter normierten Bedingungen abgegeben werden muss, um den Heizwärmebedarf und den Trinkwasser-Wärmebedarf zu decken.

Photovoltaik
Unmittelbare Umwandlung von Sonnenstrahlung in elektrische Energie mit Hilfe von Solarzellen. Durch absorbiertes Licht werden im Halbleitermaterial der Solarzellen freie Elektronen erzeugt, die eine elektrische Spannung hervorrufen und damit die Ursache für das Fließen eines Gleichstroms sind. Je nach Art des Solarzellenmaterials unterscheidet man kristalline Zellen und Dünnschichtzellen.

Plusenergiehaus
Beim Plusenergiehaus handelt es sich um ein Gebäude auf hohem Passivhaus-Standard, das rein rechnerisch mehr Energie gewinnt als es verbraucht. Dazu werden Photovoltaikzellen zur solaren Stromerzeugung genutzt oder ein BHKW. Hinzu kommt der Einsatz von Solarkollektoren, Wärmerückgewinnung und Erdwärmeüberträger.

Primärenergie
Unter dem Begriff Primärenergie werden die Energieträger zusammengefasst, die in der Natur vorkommen und technisch noch nicht umgewandelt sind. Man unterscheidet zwischen unerschöpflichen (erneuerbaren) Energien und endlichen Energien (Erdöl, Kohle, Kernbrennstoffe, Erdgas).

Primärenergiebedarf
Energiemenge, die zur Deckung des Jahres-Heizenergiebedarfs und des Trinkwasserwärmebedarfs benötigt wird unter Berücksichtigung der zusätzlichen Energiemenge, die durch vorgelagerte Prozessketten außerhalb der Systemgrenze "Gebäude" bei der Gewinnung, Umwandlung und Verteilung der jeweils eingesetzten Brennstoffe entstehen.

Solarer Deckungsgrad
Der solare Deckungsgrad gibt - zum Beispiel bei einer Hausversorgung - den Anteil der benötigten Energie an, der durch Solarenergie gedeckt wird.

Solarspeicher
Der Solarspeicher ist ein einige hundert Liter fassender Behälter zur Speicherung von warmem Wasser. Da die Sonnenenergie meist nicht sofort verbraucht werden kann, ist der Einsatz eines Solarspeichers unumgänglich. Die im Speicher von Standard-Brauchwasseranlagen gespeicherte Wärme deckt üblicherweise den Bedarf von mehreren Tagen. Der Solarspeicher muss in unseren Breiten neben dem Kollektoranschluss den Anschluss einer Nachheizung ermöglichen. Gute Solarspeicher zeichnen sich durch Korrosionsbeständigkeit, geringe Wärmeverluste und eine gute Temperaturschichtung aus.

Solarthermie
Ist der Fachbegriff für die Wärmegewinnung durch Sonnenenergie. Der Einfachheit halber sprechen wir hier aber nur von Solarwärme.

Speicherfähigkeit
Beschreibt die Fähigkeit eines (Bau-)Stoffes, Feuchtigkeit bzw. Wärme aufzunehmen. Nur offenporige Baustoffe können Feuchtigkeit in Form von Flüssigkeit aber auch in Gasform aufnehmen. Im Gegensatz zur Feuchte kann je nach Dichte eines Stoffes Wärme aufgenommen werden. Daher eignen sich besonders schwere Bauteile zur Speicherung von Wärme. Diese Fähigkeit erhöht den sommerlichen Wärmeschutz und die Ausnutzung der internen und solaren Wärmegewinne in der Heizperiode.

Strahlungsverhalten
Die auf eine Fläche auftreffende Strahlung unterliegt der Reflexion, Absorption und Transmission. Abhängig ist dieses Verhalten vom Einfallswinkel und dem Spektralbereich der Strahlung sowie der Beschaffenheit und Farbe der Oberfläche.

Thermografie
Mit Hilfe von Thermografie-Aufnahmen lassen sich thermische Verluste der Gebäudehülle sichtbar machen. Mit einer Infrarot-Kamera werden Aufnahmen gemacht, die durch Farben unterschiedliche Temperaturen der Fassade darstellen. Die Gebäude-Thermografie dient u.a. der Lokalisierung von Wärmebrücken und der Überprüfung der Wärmedämmqualität. Nähere Informationen finden Sie unter Thermografie.

Transmission
Die Transmission beschreibt, welcher Strahlungsanteil durch ein Bauelement dringt.

Transmissionswärmeverlust
Wärmestrom durch die Außenbauteile je Kelvin Temperaturdifferenz. Es gilt: je kleiner der Wert, umso besser ist die Dämmwirkung der Gebäudehülle. Durch zusätzlichen Bezug auf die wärmeübertragende Umfassungsfläche liefert der Wert einen wichtigen Hinweis auf die Qualität des Wärmeschutzes. Nach der Energieeinsparverordnung liegen die zulässigen Höchstwerte zwischen 1,55 (große Nichtwohngebäude mit Fensterflächenanteil über 30 %) und 0,44 W/(m²K) (kleine Gebäude).

Transparente Wärmedämmung (TWD)
Lichtdurchlässige Fassadenelemente meist aus Kunststoffen. TWD-Elemente auf der Hauswand dienen dem Wärmeschutz und der Reduzierung des Wärmebedarfs durch erhöhte Solarenergienutzung.

Treibhauseffekt
Wie in einem verglasten Treibhaus lässt die Erdatmosphäre kurzwellige Sonnenstrahlung herein, die langwellige Wärmestrahlung aber nur zum Teil wieder hinaus in den Weltraum. Solar- und Wärmestrahlung stehen in einem Gleichgewicht. Dies ist der natürliche Treibhauseffekt, durch den sich die Temperatur unserer Erde bei durchschnittlich 15 Grad Celsius hält. Die vom Menschen verursachten Emissionen von Treibhausgasen - vor allem Kohlendioxid, FCKW und Methan - stören das Gleichgewicht: Weniger Wärmestrahlung kann die Erde verlassen. Eine zusätzliche Erwärmung der Erde und Gefahren für das globale Klima sind die Folge.

Trinkwasser-Wärmebedarf
Nutzwärme, die zur Erwärmung der gewünschten Menge des Trinkwassers zugeführt werden muss.

U-Wert
Der Wärmedurchgangskoeffizient ist ein Kennwert für die Wärmemenge in Watt, die pro m2 bei einem Temperaturunterschied von 1 Kelvin durch ein Bauteil zur kälteren Seite hin abfließt.

UF-Wert
Der Wärmedurchgangskoeffizient des Fensters wird flächengewichtet aus dem U-Wert der Verglasung und des Rahmens bestimmt.

Ueq-Wert
Kennwert verglaster Flächen im Wärmeschutznachweis, wo der UF-Wert, der g-Wert und solare Wärmegewinne entsprechend der Himmelsrichtung berücksichtigt werden.

Wärmebrücken
Bauteilstellen, deren wärmetechnisches Verhalten vom Regelbauteil abweichen. Man unterscheidet geometrische und materialbedingte Wärmebrücken. Wärmebrücken erzeugen örtlich tiefere Oberflächentemperaturen und fördern das Entstehen von Schimmelpilzen. Passivhäuser sind wärmebrückenfrei auszuführen. Nähere Informationen finden Sie unter Wärmebrücken.

Wärmedurchgangskoeffizient
(k-Wert bzw. u-Wert) Der U-Wert beschreibt die Güte der Wärmedämmung. Er ist ein Maß für den Wärmeverlust in Bauteilen und wird angegeben in Watt pro Quadratmeter und Kelvin (W/m2K). Je niedriger der U-Wert ist, desto besser ist die Wärmedämmung.

Wärmepumpe
Maschine, die unter Energieaufnahme einem auf niedrigem Temperaturniveau stehenden Wärmereservoir (z.B. Außenluft) Wärme entzieht und diese auf höherem Temperaturniveau nutzbar macht.

Wärmerückgewinnung
Die Komfortlüftung im Passivhaus kann nur mit einer hocheffizienten Wärmerückgewinnung funktionieren. Zielsetzung ist die Reduzierung des Primärenergiebedarfs. Im Wärmetauscher gibt die Abluft bis zu 90% ihrer Wärme an die Zuluft ab.

Wärmeträger
Flüssigkeiten oder Luft, die die Aufgabe haben, Wärme vom Kollektor zum Speicher zu transportieren. In Solaranlagen kommt meistens ein Gemisch aus Wasser und Frostschutzmittel zum Einsatz, damit der Kollektor im Winter nicht einfrieren kann.

Wärmeübertragende Umfassungsfläche (A)
Auch Hüllfläche genannt. Sie bildet die Grenze zwischen dem beheizten Innenraum und der Außenluft, nicht beheizten Räumen und dem Erdreich. Sie besteht üblicherweise aus Außenwänden einschließlich Fenster und Türen, Kellerdecke, oberster Geschossdecke oder Dach. Diese Gebäudeteile sollten möglichst gut gedämmt sein, weil über sie die Wärme aus dem Rauminneren nach außen dringt.

Wirkungsgrad
Quotient aus der nutzbaren abgegebenen Arbeit und der zugeführten Brennstoffenergie. Im so genannten rechtslaufenden Wärmekraftprozess, das heißt bei Zuführung von Wärme zur Erzeugung mechanischer Energie, wird die theoretische Obergrenze des Wirkungsgrades durch den Carnot-Wirkungsgrad gegeben. Das ist die Temperaturdifferenz des Wärmeträgermediums im Anfangs- und Endstadium bezogen auf seine Anfangstemperatur. Der Carnot-Wirkungsgrad liegt deshalb prinzipiell immer unter 100 Prozent. Bei elektrochemischen Verfahren (z.B. Brennstoffzellen) ist die Stromerzeugung kein Wärmekraftprozess, sie unterliegt also nicht der Wirkungsgradbegrenzung des Carnotschen Kreisprozesses. In Brennstoffzellen wird die chemische Energie der Brennstoffkomponenten direkt in elektrische Energie umgesetzt. Wirkungsgradangaben beziehen sich in der Regel auf Strom und/oder Wärme.Der Wirkungsgrad von Solaranlagen berechnet sich aus der angegebenen Nutzleistung (Strom oder Wärme) bezogen auf den einfallenden Strahlungsfluss.